Veranstaltung: 9/11 Symposium Berlin 2003
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Datum: 7 September 2003 Ort: Berlin, Tempodrom Organisator: Ronald Thoden Teinehmer: Gerhard Wisnewski, Andreas von Bülow
Besondere Vorkomnisse: Horst Mahler
Presseberichte
Die Zusammenstellung der Presseberichte stammt von der Webseite: http://www.911truth.org
Berliner Zeitung, 8. September 2003
Streit um die Hintergründe des 11. September [1]
Streit um die Hintergründe des 11. September
Experten fordern Aufklärung der Vorgänge / Magazin attackiert Verschwörungstheoretiker
Andreas Förster
BERLIN, 7. September. Zwei Jahre nach den Terroranschlägen in den USA ist in Deutschland ein Streit um die noch immer nicht restlos aufgeklärten Hintergründe der Ereignisse vom 11. September 2001 ausgebrochen. Das Nachrichtenmagazin Spiegel wirft mehreren deutschen Buchautoren, die in Veröffentlichungen Unstimmigkeiten und Widersprüche in der offiziellen Version des Tatgeschehens dargestellt haben, Fälschung von Beweisen vor.
Auf einem Symposium im Berliner Tempodrom hatten sich am Sonntag Journalisten, Politikwissenschaftler, Rechts- und Geheimdienstexperten aus den USA, Großbritannien, Italien und Deutschland versammelt, um ihre Zweifel an der offiziellen Darstellung der Abläufe vor und am 11. September zu begründen. Zunächst mussten sich die Experten jedoch gegen die Spiegel-Vorwürfe zur Wehr setzen.
Zeugenaussagen verfälscht
Nicholas Levis, einer der Veranstalter des Symposiums, warf dem Magazin vor, von Beginn an nur der von den US-Behörden verbreiteten offiziellen Version gefolgt zu sein. Das Magazin habe sich zum Sprachrohr Washingtons machen lassen und attackiere nun auf sehr unfaire Weise die Leute, die Zweifel und Fragen äußerten. "Die deutschen Medien sollten die Beweise der US-Regierung genauso prüfen wie die Behauptungen der Menschen, die Zweifel an der offiziellen Version haben", sagte Levis.
Der Fernsehjournalist Ekkehard Sieker, der unter anderem für das ARD-Magazin Monitor die Fälschungen der US-Ermittler bei der Übersetzung eines Bin-Laden-Interviews aufdeckte, warf dem Spiegel Inquisitionsmethoden vor. Alle Zweifler würden von dem Magazin zu Paranoikern erklärt, sagte Sieker. Damit habe sich der Spiegel vom kritischen und unabhängigen Journalismus verabschiedet.
Das Magazin konzentriert sich in seiner sehr polemisch angelegten Titelgeschichte auf drei Behauptungen, mit denen die Buchautoren ihre These stützen, wonach US-Geheimdienste an den Anschlägen vom 11. September beteiligt gewesen sein sollen. In allen drei Punkten weist der Spiegel nach, dass die Autoren Zeugenaussagen, die dieser These zuwider laufen, unterdrückt oder verfälscht wiedergegeben hätten. So stimme es etwa laut Spiegel nicht, dass sieben der angeblichen Terroristen noch am Leben seien - bei den Personen handele es sich lediglich um namensgleiche Araber, die sich nach den Anschlägen bei Zeitungsredaktionen gemeldet hätten. Ein Vergleich dieser Leute mit den veröffentlichten Fotos der mutmaßlichen Attentäter hätte das Missverständnis aufgeklärt, so das Magazin.
Auch im Fall der Flugzeuge, die ins Pentagon gerast und bei Shanksville in Pennsylvania abgestürzt sind, seien Zeugenaussagen in Veröffentlichungen manipuliert worden, weist der Spiegel nach. Mit diesen Manipulationen sollte der Eindruck erweckt werden, dass es sich bei den beiden Flugzeugen tatsächlich um einen Marschflugkörper beziehungsweise um eine Bombe gehandelt hatte - ein angeblicher Beweis für die These vom inszenierten Terrorismus.
Am Sonntagnachmittag hatten mehrere hundert Menschen den Weg ins Tempodrom gefunden, um sich bis in den Abend hinein von den internationalen Experten über die Widersprüche des 11. September aufklären zu lassen. Neben Vorträgen stand auch die Aufführung des US-Dokumentarfilms "Aftermath" auf dem Programm, der sich kritisch mit der offiziellen Tatversion auseinandersetzt.
Am Vormittag hatten sich die Teilnehmer des Symposiums in einer internen Sitzung auf sieben Fragen geeinigt, die unter anderem den Regierungen, Geheimdiensten und Ermittlungsbehörden in den USA und Deutschland mit der Bitte um Beantwortung übermittelt werden sollen. So wird unter anderem gefragt, welche Erkenntnisse das deutsche Bundeskriminalamt, die CIA und das FBI aus der Überwachung der so genannten Hamburger Terrorzelle vor dem 11. September gewonnen hatten.
Sieben unbeantwortete Fragen
Folgende bislang unbeantwortete Fragen stellen die Teilnehmer des Symposiums deutschen und US-Behörden:
Warum ist die US-Luftabwehr am 11. September 2001 nicht aktiv geworden? Welche Erkenntnisse haben die Geheimdienste aus der Überwachung der Hamburger Terrorzelle vor deren Abreise nach den USA gewonnen? Warum wurden fünf verschiedene FBI-Ermittlungsvorgänge gegen El-Kaida-Terroristen vor dem 11.9. gestoppt?
Welches Ergebnis erbrachten die Untersuchungen auffälliger Börsengeschäfte unmittelbar vor den Anschlägen? Warum überwies der pakistanische Geheimdienstchef 100 000 Dollar an Mohammed Atta?
Welche Anschlagswarnungen erhielt das Weiße Haus im Sommer 2001? In welche US-Geheimdienstoperation war die Flugschule in Florida verwickelt, als Atta und seine Freunde dort ihre Flugausbildung begannen?
Der Tagesspiegel, 08.09.2003, Berlin
Was geschah wirklich am 11. September?[2]
Das Tragische und das Komische liegen oft ganz nah beieinander, das wussten schon die alten Griechen. Das Absurde ist dann auch nicht fern. Zum Beispiel gestern Nachmittag im Tempodrom. Auf dem Podium in der Kleinen Arena rund ein Dutzend nachdenklich dreinblickender Personen, Männer überwiegend, von denen einer sehr ernste Fragen zum 11. September in den Raum stellt. Warum denn beispielsweise die Jagdflugzeuge, die doch sonst jedes irrgeleitete Flugzeug minutenschnell abfangen, diesmal nicht rechtzeitig zur Stelle waren. Eine Sache, die tatsächlich Aufklärung verlangt, aber zugleich fragt man sich, warum es nicht möglich ist, bei solch einer Veranstaltung die Discokugel über den Köpfen abzustellen. So dreht sie sich nun wieder und wieder und findet kein Ende.
Was natürlich nicht grundsätzlich gegen das Symposium spricht, zu dem die international wirkende Initiative "9/11 Truth Alliance" eingeladen hat, um die Diskussion über die Hintergründe des Anschläge voranzutreiben, die Zweifel an der offiziellen Version zu begründen und darüber zu berichten, was man an weiteren Unstimmigkeiten gefunden zu haben glaubt.
Eine ähnliche Veranstaltung hatte es in diesem Sommer schon in der Humboldt-Universität gegeben. Auch Rechtsextremist Horst Mahler war damals dabei, was den Leuten der "Truth Alliance" gar nicht gefallen hat. "Ich muss draußen bleiben" steht nun vorsorglich auf einem innen aufgehängten Transparent zwischen Mahler-Fotos, und auch andere, offenbar dem schwergewichtigen Sicherheitspersonal wohl bekannte Personen, die Mahler geistig nahe stehen, dürfen gar nicht erst rein. Sollte sonst jemand mit unlauteren Absichten durchschlüpfen wollen, wird hoffentlich der Metalldetektor rechtzeitig piepsen. Und die Polizei ist ja auch noch da mit mehreren Mannschaftswagen.
Gebraucht wird sie nicht, denn das Publikum, das sich gegen 15 Uhr brav in Schlangen am Eingang einreiht und mit Tickets in einer "9/11"-Version der Dollarnote Einlass findet, ist von Radikalität weit entfernt. Misstrauisch ist man, das schon, gegenüber den Erklärungen aus dem Weißen Haus etwa, aber auf gutbürgerlich gesittete Weise. Und typisch ist nicht einer wie Klaus Hofmann, der einen Stammtisch unterhält, an dem auch Mahler mitunter sitzt. Typisch ist eher eine wie Eva Schmidt, eine ältere Dame, adrett, wie man so sagt, die mit ihrer Freundin gekommen ist und auch schon in der Humboldt-Uni dabei war. "Auf vieles bin ich selbst gekommen", beschreibt sie ihren Weg zum Zweifel. "Wie eine Inszenierung" sei ihr der 11. September erschienen. Die Abfangjäger, wo waren sie? Und schon nach zwei Tagen waren alle Attentäter bekannt? Und waren die Flugzeuge nicht vielleicht ferngesteuert? Mirko Balke, Student der Skandinavistik und Linguistik an der Humboldt-Uni, hat dagegen nicht eingeleuchtet, warum das Gebäude 7 des WTC, von den Türmen 200 Meter entfernt, noch eingestürzt ist. Später stießen er und die Kommilitonin Maria-Rose Schumann auf das 9-11-Buch "Painful Questions" des Amerikaners Eric Hufschmid, das sie in Eigeninitiative übersetzt und hier veröffentlicht haben (erhältlich über www. PainfullQuestions.de). "Schmerzhafte Fragen, nicht schmerzhafte Antworten" – Mirco Balke ist der Unterschied sehr wichtig. Gewissheiten hat auch er nicht zu bieten.
Auch die die Studentin Jennifer Timm aus Cincinnatti hat es ins Tempodrom verschlagen. Eines Antiamerikanismus ist sie nun wirlich nicht verdächtig. Im Gegenteil: Sich die Freiheit nehmen, Fragen zu stellen, das gehört für sie zur Demokratie. ac
Einzelnachweise
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/275251.html
- ↑ archiv.tagesspiegel.de/archiv/08.09.2003/733761.asp#art