Veranstaltung: 9/11 Symposium Berlin 2003
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+ | '''Datum:''' 7 September 2003<br> | ||
+ | '''Ort:''' Berlin, Tempodrom<br> | ||
+ | '''Veramstalter:''' 9/11 Truth Alliance international<br> | ||
+ | '''Organisator:''' Ronald Thoden ; Nicholas Levis<br> | ||
+ | '''Teinehmer:''' [[Ekkehard Sieker]], [[Mathias Bröckers]], [[Andreas Hauß]], [[Michael C. Ruppert]], [[Nafeez Ahmed]], [[Daniel Hopsicker]], [[Regine Igel]], [[Eckart Spoo]], [[Sumit Bhattacharyya]], [[Michael Opperskalski]], [[Guido Salvini]], [[Kyle Hence]], [[Dieter Elken]] <br> | ||
- | + | ==Programmpunkte== | |
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+ | ===15:30 -17 Uhr=== | ||
+ | '''Arena:'''<br> | ||
+ | '''Neueste Recherche- ergebnisse zum 11. September'''<br> | ||
+ | ''Matthias Bröckers''(dt.)<br> | ||
+ | ''Andreas Hauß'' (dt.)<br> | ||
- | + | '''Staatliche Steuerung des italienischen Terrorismus'''<br> | |
+ | ''Guido Salvini'' (Untersuchungsrichter aus Mailand)<br> | ||
+ | ''Regine Igel'' (ital./dt.)<br> | ||
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+ | '''Seminar 1:'''<br> | ||
+ | '''ENGLISH: Unanswered questions, no investigation. Who are the terrorists? Looking at the context and grand strategy.'''<br> | ||
+ | ''Nicholas Levis''<br> | ||
+ | ''Daniel Hopsicker'' <br> | ||
+ | ''Nafeez Ahmed'' <br> | ||
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+ | '''Seminar 2'''<br> | ||
+ | '''Aspekte des Völkerrechts nach dem 11. September'''<br> | ||
+ | ''Dieter Elken'' (Rechtsanwalt)<br> | ||
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+ | ===17:30 - 19:00=== | ||
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+ | '''Arena:'''<br> | ||
+ | '''ENGLISH: Michael Ruppert on | ||
+ | The Truth and Lies of 9/11; Peak Oil and economic decline; Watergate II''' | ||
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+ | '''Seminar 1:'''<br> | ||
+ | '''Die Rolle der Medien'''<br> | ||
+ | ''Eckart Spoo''(dt.)<br> | ||
+ | ''Ekkehard Sieker''(dt.)<br> | ||
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+ | '''Seminar 2'''<br> | ||
+ | '''Gibt es Al-Qaeda in dieser Form? Der instrumentalisierte Terrorismus''' <br> | ||
+ | ''Michael Opperskalski'' (dt.) <br> | ||
+ | '''Staatliche Steuerung des italienischen Terrorismus''' <br> | ||
+ | ''Guido Salvini'' (Untersuchungsrichter aus Mailand)<br> | ||
+ | ''Regine Igel'' (ital./dt.)<br> | ||
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+ | ===Abendprogramm ab 19:30=== | ||
+ | # Film: AfterMath - Unanswered Questions from 9/11 | ||
+ | # PANEL DISCUSSION GERMAN / ENGLISH (headphones available for simultaneous translations) | ||
+ | # LIVE FEED FROM NEW YORK: Unanswered Questions Coalition | ||
+ | # Questions and debate. | ||
+ | # Demanding the evidence! | ||
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+ | ==Fragenkatalog== | ||
+ | Am Vormittag hatten sich die Teilnehmer des Symposiums in einer internen Sitzung auf sieben Fragen geeinigt, die unter anderem den Regierungen, Geheimdiensten und Ermittlungsbehörden in den USA und Deutschland mit der Bitte um Beantwortung übermittelt werden sollen. So wird unter anderem gefragt, welche Erkenntnisse das deutsche Bundeskriminalamt, die CIA und das FBI aus der Überwachung der so genannten Hamburger Terrorzelle vor dem 11. September gewonnen hatten. <ref>http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/275251.html</ref> | ||
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+ | #Warum ist die US-Luftabwehr am 11. September 2001 nicht aktiv geworden? | ||
+ | #Welche Erkenntnisse haben die Geheimdienste aus der Überwachung der Hamburger Terrorzelle vor deren Abreise nach den USA gewonnen? | ||
+ | #Warum wurden fünf verschiedene FBI-Ermittlungsvorgänge gegen El-Kaida-Terroristen vor dem 11.9. gestoppt? | ||
+ | #Welches Ergebnis erbrachten die Untersuchungen auffälliger Börsengeschäfte unmittelbar vor den Anschlägen? | ||
+ | #Warum überwies der pakistanische Geheimdienstchef 100 000 Dollar an Mohammed Atta? | ||
+ | #Welche Anschlagswarnungen erhielt das Weiße Haus im Sommer 2001? | ||
+ | #In welche US-Geheimdienstoperation war die Flugschule in Florida verwickelt, als Atta und seine Freunde dort ihre Flugausbildung begannen? | ||
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+ | ==Werbeplakat== | ||
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+ | [[Datei:Symposium zum 11 september 2001.jpg]] | ||
==Presseberichte== | ==Presseberichte== | ||
+ | Die Zusammenstellung der Presseberichte stammt von der Webseite: http://www.911truth.org | ||
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+ | ===Berliner Zeitung, 8. September 2003=== | ||
+ | '''Streit um die Hintergründe des 11. September''' <ref>http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/275251.html </ref><BR /> | ||
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+ | {{divbox|amber|| '''Berliner Zeitung, Montag, 08. September 2003, Politik'''<br /> | ||
+ | ''Streit um die Hintergründe des 11. September''<BR> | ||
+ | Experten fordern Aufklärung der Vorgänge / Magazin attackiert Verschwörungstheoretiker<BR> | ||
+ | Andreas Förster<BR> | ||
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+ | BERLIN, 7. September. Zwei Jahre nach den Terroranschlägen in den USA ist in Deutschland ein Streit um die noch immer nicht restlos aufgeklärten Hintergründe der Ereignisse vom 11. September 2001 ausgebrochen. Das Nachrichtenmagazin Spiegel wirft mehreren deutschen Buchautoren, die in Veröffentlichungen Unstimmigkeiten und Widersprüche in der offiziellen Version des Tatgeschehens dargestellt haben, Fälschung von Beweisen vor. | ||
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+ | Auf einem Symposium im Berliner Tempodrom hatten sich am Sonntag Journalisten, Politikwissenschaftler, Rechts- und Geheimdienstexperten aus den USA, Großbritannien, Italien und Deutschland versammelt, um ihre Zweifel an der offiziellen Darstellung der Abläufe vor und am 11. September zu begründen. Zunächst mussten sich die Experten jedoch gegen die Spiegel-Vorwürfe zur Wehr setzen. | ||
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+ | Zeugenaussagen verfälscht | ||
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+ | Nicholas Levis, einer der Veranstalter des Symposiums, warf dem Magazin vor, von Beginn an nur der von den US-Behörden verbreiteten offiziellen Version gefolgt zu sein. Das Magazin habe sich zum Sprachrohr Washingtons machen lassen und attackiere nun auf sehr unfaire Weise die Leute, die Zweifel und Fragen äußerten. "Die deutschen Medien sollten die Beweise der US-Regierung genauso prüfen wie die Behauptungen der Menschen, die Zweifel an der offiziellen Version haben", sagte Levis. | ||
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+ | Der Fernsehjournalist Ekkehard Sieker, der unter anderem für das ARD-Magazin Monitor die Fälschungen der US-Ermittler bei der Übersetzung eines Bin-Laden-Interviews aufdeckte, warf dem Spiegel Inquisitionsmethoden vor. Alle Zweifler würden von dem Magazin zu Paranoikern erklärt, sagte Sieker. Damit habe sich der Spiegel vom kritischen und unabhängigen Journalismus verabschiedet. | ||
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+ | Das Magazin konzentriert sich in seiner sehr polemisch angelegten Titelgeschichte auf drei Behauptungen, mit denen die Buchautoren ihre These stützen, wonach US-Geheimdienste an den Anschlägen vom 11. September beteiligt gewesen sein sollen. In allen drei Punkten weist der Spiegel nach, dass die Autoren Zeugenaussagen, die dieser These zuwider laufen, unterdrückt oder verfälscht wiedergegeben hätten. So stimme es etwa laut Spiegel nicht, dass sieben der angeblichen Terroristen noch am Leben seien - bei den Personen handele es sich lediglich um namensgleiche Araber, die sich nach den Anschlägen bei Zeitungsredaktionen gemeldet hätten. Ein Vergleich dieser Leute mit den veröffentlichten Fotos der mutmaßlichen Attentäter hätte das Missverständnis aufgeklärt, so das Magazin. | ||
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+ | Auch im Fall der Flugzeuge, die ins Pentagon gerast und bei Shanksville in Pennsylvania abgestürzt sind, seien Zeugenaussagen in Veröffentlichungen manipuliert worden, weist der Spiegel nach. Mit diesen Manipulationen sollte der Eindruck erweckt werden, dass es sich bei den beiden Flugzeugen tatsächlich um einen Marschflugkörper beziehungsweise um eine Bombe gehandelt hatte - ein angeblicher Beweis für die These vom inszenierten Terrorismus. | ||
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+ | Am Sonntagnachmittag hatten mehrere hundert Menschen den Weg ins Tempodrom gefunden, um sich bis in den Abend hinein von den internationalen Experten über die Widersprüche des 11. September aufklären zu lassen. Neben Vorträgen stand auch die Aufführung des US-Dokumentarfilms "Aftermath" auf dem Programm, der sich kritisch mit der offiziellen Tatversion auseinandersetzt. | ||
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+ | Am Vormittag hatten sich die Teilnehmer des Symposiums in einer internen Sitzung auf sieben Fragen geeinigt, die unter anderem den Regierungen, Geheimdiensten und Ermittlungsbehörden in den USA und Deutschland mit der Bitte um Beantwortung übermittelt werden sollen. So wird unter anderem gefragt, welche Erkenntnisse das deutsche Bundeskriminalamt, die CIA und das FBI aus der Überwachung der so genannten Hamburger Terrorzelle vor dem 11. September gewonnen hatten. | ||
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+ | Sieben unbeantwortete Fragen | ||
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+ | Folgende bislang unbeantwortete Fragen stellen die Teilnehmer des Symposiums deutschen und US-Behörden: | ||
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+ | Warum ist die US-Luftabwehr am 11. September 2001 nicht aktiv geworden? Welche Erkenntnisse haben die Geheimdienste aus der Überwachung der Hamburger Terrorzelle vor deren Abreise nach den USA gewonnen? Warum wurden fünf verschiedene FBI-Ermittlungsvorgänge gegen El-Kaida-Terroristen vor dem 11.9. gestoppt? | ||
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+ | Welches Ergebnis erbrachten die Untersuchungen auffälliger Börsengeschäfte unmittelbar vor den Anschlägen? Warum überwies der pakistanische Geheimdienstchef 100 000 Dollar an Mohammed Atta? | ||
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+ | Welche Anschlagswarnungen erhielt das Weiße Haus im Sommer 2001? In welche US-Geheimdienstoperation war die Flugschule in Florida verwickelt, als Atta und seine Freunde dort ihre Flugausbildung begannen?}} | ||
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+ | ===Der Tagesspiegel, 08.09.2003, Berlin=== | ||
+ | '''Was geschah wirklich am 11. September?'''<ref>http://www.archiv.tagesspiegel.de/archiv/08.09.2003/733761.asp#art</ref> | ||
+ | {{divbox|amber||Nicht jedem will die offizielle Erklärung der Anschläge einleuchten. Die Skeptiker luden zum Austausch ins Tempodrom ein – und unerwünschte Gäste aus | ||
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+ | Das Tragische und das Komische liegen oft ganz nah beieinander, das wussten schon die alten Griechen. Das Absurde ist dann auch nicht fern. Zum Beispiel gestern Nachmittag im Tempodrom. Auf dem Podium in der Kleinen Arena rund ein Dutzend nachdenklich dreinblickender Personen, Männer überwiegend, von denen einer sehr ernste Fragen zum 11. September in den Raum stellt. Warum denn beispielsweise die Jagdflugzeuge, die doch sonst jedes irrgeleitete Flugzeug minutenschnell abfangen, diesmal nicht rechtzeitig zur Stelle waren. Eine Sache, die tatsächlich Aufklärung verlangt, aber zugleich fragt man sich, warum es nicht möglich ist, bei solch einer Veranstaltung die Discokugel über den Köpfen abzustellen. So dreht sie sich nun wieder und wieder und findet kein Ende. | ||
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+ | Was natürlich nicht grundsätzlich gegen das Symposium spricht, zu dem die international wirkende Initiative "9/11 Truth Alliance" eingeladen hat, um die Diskussion über die Hintergründe des Anschläge voranzutreiben, die Zweifel an der offiziellen Version zu begründen und darüber zu berichten, was man an weiteren Unstimmigkeiten gefunden zu haben glaubt. | ||
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+ | Eine ähnliche Veranstaltung hatte es in diesem Sommer schon in der Humboldt-Universität gegeben. Auch Rechtsextremist Horst Mahler war damals dabei, was den Leuten der "Truth Alliance" gar nicht gefallen hat. "Ich muss draußen bleiben" steht nun vorsorglich auf einem innen aufgehängten Transparent zwischen Mahler-Fotos, und auch andere, offenbar dem schwergewichtigen Sicherheitspersonal wohl bekannte Personen, die Mahler geistig nahe stehen, dürfen gar nicht erst rein. Sollte sonst jemand mit unlauteren Absichten durchschlüpfen wollen, wird hoffentlich der Metalldetektor rechtzeitig piepsen. Und die Polizei ist ja auch noch da mit mehreren Mannschaftswagen. | ||
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+ | Gebraucht wird sie nicht, denn das Publikum, das sich gegen 15 Uhr brav in Schlangen am Eingang einreiht und mit Tickets in einer "9/11"-Version der Dollarnote Einlass findet, ist von Radikalität weit entfernt. Misstrauisch ist man, das schon, gegenüber den Erklärungen aus dem Weißen Haus etwa, aber auf gutbürgerlich gesittete Weise. Und typisch ist nicht einer wie Klaus Hofmann, der einen Stammtisch unterhält, an dem auch Mahler mitunter sitzt. Typisch ist eher eine wie Eva Schmidt, eine ältere Dame, adrett, wie man so sagt, die mit ihrer Freundin gekommen ist und auch schon in der Humboldt-Uni dabei war. "Auf vieles bin ich selbst gekommen", beschreibt sie ihren Weg zum Zweifel. "Wie eine Inszenierung" sei ihr der 11. September erschienen. Die Abfangjäger, wo waren sie? Und schon nach zwei Tagen waren alle Attentäter bekannt? Und waren die Flugzeuge nicht vielleicht ferngesteuert? Mirko Balke, Student der Skandinavistik und Linguistik an der Humboldt-Uni, hat dagegen nicht eingeleuchtet, warum das Gebäude 7 des WTC, von den Türmen 200 Meter entfernt, noch eingestürzt ist. Später stießen er und die Kommilitonin Maria-Rose Schumann auf das 9-11-Buch "Painful Questions" des Amerikaners Eric Hufschmid, das sie in Eigeninitiative übersetzt und hier veröffentlicht haben (erhältlich über www. PainfullQuestions.de). "Schmerzhafte Fragen, nicht schmerzhafte Antworten" – Mirco Balke ist der Unterschied sehr wichtig. Gewissheiten hat auch er nicht zu bieten. | ||
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+ | Auch die die Studentin Jennifer Timm aus Cincinnatti hat es ins Tempodrom verschlagen. Eines Antiamerikanismus ist sie nun wirlich nicht verdächtig. Im Gegenteil: Sich die Freiheit nehmen, Fragen zu stellen, das gehört für sie zur Demokratie. ac}} | ||
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+ | ===Berliner Morgenpost, Montag, 08.09.2003=== | ||
+ | '''11. September: Mehr Fragen als Antworten'''<ref>http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story627723.html</ref> | ||
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+ | {{divbox|amber||"Experten" diskutieren im Tempodrom Theorien zu den Anschlägen in New York | ||
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+ | Zum Attentat vom 11. September gebe es viele offene Fragen, hieß es von Seiten der weltweit agierenden Initiative "9/11 Truth Alliance". Wer nach Antworten suchte, war aber beim gestrigen Symposium "Unanswered Questions - demanding Answers" im Tempodrom falsch. | ||
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+ | Die Organisatoren hatten sich im Vorfeld der Konferenz auf "zentrale Fragen" geeinigt, die sie der Öffentlichkeit präsentierten und deren Beantwortung sie fordern, so etwa das Versagen der Abfangjäger der US-Luftabwehr und die Handhabung der Warnungen, die im Vorfeld der Anschläge eingegangen waren. | ||
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+ | Dazu sprachen unter anderem Cynthia McKinney, Abgeordnete im Kongress bis 2002 "und die erste US-Politikerin, die an der offiziellen Version zum 11. September gezweifelt hat" sowie der umstrittene Buchautor Mathias Bröckers ("11.9." und "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11. 9."). | ||
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+ | Die Referenten wiesen wiederholt darauf hin, dass man Fragen stellen wolle und von den Verantwortlichen fordere, die maßgeblichen Dokumente, die den Tathergang am 11. September belegen können, offen zu legen. Mathias Bröckers verwies auf die "vielen unterdrückten Beweise", die die Fragen nach dem Tathergang beantworten könnten. "Ich habe mir aber verkniffen, daraus Schlüsse zu ziehen", behauptete er, lieferte aber gleich drei Szenarien zum Terroranschlag nach: Entweder sei die Bush-Administration einfach von den Ereignissen überrascht worden. Oder sie habe davon Wind bekommen, aber den Anschlag zugelassen, weil er politisch opportun war. Oder aber es handle sich tatsächlich um eine inszenierte Tat. "Ich will mich da nicht festlegen, würde aber keinen müden Cent auf die erste Version wetten", so Bröckers. Ein Verschwörungsfazit, das bei den gut 200 Zuhörern bestens ankam. Bröckers hingegen monierte, von den Medien als Verschwörungstheoretiker, Fanatiker und Psychopath dargestellt worden zu sein, und wies diese Vorwürfe von sich. Co-Autor Andreas Hauß bezeichnete den Anschlag selbst als "Verschwörung", seine Ausführungen aber nicht als "Theorien". Er präsentiere ja schließlich "Fakten". | ||
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+ | Das Symposium zum 11. September 2001 - ein einziges Fragezeichen. Und viele, die sich berufen fühlen, ihre eigene Antwort zu geben. | ||
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+ | ===Telepolis/Heise Magazin 08.09.2003=== | ||
+ | '''Truth Alliance international - Bei der 9/11 Tagung in Berlin ging es vor allem um Solidarität'''<ref>http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/konf/15584/1.html</ref> | ||
+ | {{divbox|amber||Gestern fand im Berliner Tempodrom das zweite von Ronald Thoden organisierte Symposium zum 11. September statt. Anders als beim ersten Mal stammten die Referenten nicht nur aus dem deutschsprachigen Raum. Eingeladen waren auch Gäste aus Italien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Die internationale Ausrichtung war die zentrale Botschaft der Veranstaltung. Denn die Organisatoren legten großen Wert auf die Tatsache, dass es kein rein deutsches Phänomen ist, die offizielle Version zum 11. September 2001 anzuzweifeln. Vielmehr kommen ein paar der kritischsten Fragen aus den Vereinigten Staaten selbst. | ||
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+ | Von Anti-Amerikanismus seitens der Europäer könne also keine Rede sein. Genauso wie es für einen Bürger der Vereinigten Staaten nicht "unamerikanisch" ist, der eigenen Regierung gegenüber kritisch eingestellt zu sein. Und um klar zu machen, dass die Redner aus Übersee nicht nur Zaungäste sind, tauchte auf allen Plakaten und Handzetteln die 9/11 Truth Alliance international als Veranstalter auf. Die Solidarisierung ging sogar noch weiter: in Anlehnung an die bei unansweredquestions.com formulierten offenen beziehungsweise legitimen Fragen präsentierten die Referenten eine Liste von sieben Fragen, auf die sie sich geeinigt hatten. | ||
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+ | Hier eine Kurzfassung: | ||
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+ | Warum ist die US-Luftabwehr am 11. September 2001 nicht aktiv geworden? (Mike Ruppert, Nafeez Ahmed) | ||
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+ | Welche Erkenntnisse hatten die Geheimdienste aus der Überwachung der Hamburger Terrorzelle vor deren Abreise nach den USA gewonnen? (Andreas Hauss, Daniel Hopsicker) | ||
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+ | Warum wurden vor dem 11.9. fünf verschiedene FBI-Ermittlungen gegen Al-Qaida-Terroristen gestoppt? (Mike Ruppert) | ||
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+ | Welches Ergebnis lieferte die Untersuchung auffälliger Börsengeschäfte (Insidergeschäfte) unmittelbar vor den Anschlägen? (Mike Ruppert, Nicholas Levis) | ||
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+ | Warum überwies der Chef des pakistanischen Geheimdiensts 100.000 Dollar an Mohammed Atta? (Mathias Bröckers) | ||
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+ | Welche Anschlagswarnungen erhielt das Weiße Haus im Sommer 2001? (Nicholas Levis, Andreas Hauss) | ||
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+ | Waren die Flugschulen in Venice, Florida, an denen Atta, Alshehhi und Jarrah ausgebildet wurden, Teil einer US-Geheimdienstoperation? (Daniel Hopsicker) | ||
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+ | Damit auch tatsächlich Antworten gefunden werden können auf diese sieben Fragen, richten sie sich an konkrete Personen wie zum Beispiel an Kay Nehm oder George Tenet, die möglicherweise über sachdienliche Informationen verfügen, diese der Öffentlichkeit bislang jedoch vorenthalten. Unter jeder Frage stehen die Namen der Referenten, die für die Frage verantwortlich zeichnen. Damit keiner auf den Gedanken kommt, alle in einen Topf zu werfen. Denn auch wenn sie alle an einem Tisch saßen, so vertraten sie nicht bis ins Detail dieselben Standpunkte. Leider sei es bei vielen Zeitungen und Fernsehsendern inzwischen üblich, Thesen unterschiedlicher Autoren zu vermengen und damit zu suggerieren, es handle sich um eine einheitliche Gruppierung (vgl. | ||
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+ | Das Wort Verschwörungstheorie wurde auf der Tagung eher vermieden. Weil es im Lauf der Zeit eine negative Konnotation bekommen hat und spätestens seit dem 11. September 2001 dazu dient, unbequeme Zeitgenossen zum Schweigen zu bringen. Man muss sich nur mal die aktuelle Ausgabe des Spiegels ansehen, die da titelt: "Verschwörung 11. September. Wie Konspirations-Fanatiker die Wirklichkeit auf den Kopf stellen". Noch bevor man die Titelgeschichte gelesen hat, ist klar: hier wird abgerechnet. Mit allen, die in den Trümmern des 11. September 2001 herumgewühlt haben, weil sie sich nicht abspeisen lassen wollten mit den überraschend schnellen Schuldzuweisungen aus dem Weißen Haus. Natürlich ist das Spektrum der Fragesteller groß. Da gibt es umsichtige Rechercheure, die keine voreiligen Schlüsse ziehen, sondern erst mal ergebnisoffen Material sichten und Zeitzeugen befragen. Und dann gibt es Ideologen, die sich ein paar Details herauspicken, die in ihr Weltbild passen. Dazwischen liegen Welten. | ||
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+ | Sehr viel offener als die deutsche Presse scheint die britische Presse zu sein. Jedenfalls veröffentlichte Blairs ehemaliger Umweltminister Michael Meacher am vergangenen Samstag in der englischen Tageszeitung The Guardian den Artikel | ||
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+ | This war on terrorism is bogus. The 9/11 attacks gave the US an ideal pretext to use force to secure its global domination | ||
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+ | Darin geht Meacher nicht nur ein auf die fragwürdigen Argumente für den Angriff auf den Irak, sondern auch auf die Merkwürdigkeiten des 11. September. Nicht zuletzt stellt Meacher die Frage nach den langfristigen Plänen der aktuellen US-Administration. Die habe laut Meacher nichts Geringeres als die Weltherrschaft im Visier, wobei der so genannte Krieg gegen den Terrorismus nur als Deckmäntelchen diene. Meacher hätte sicher seine Freude gehabt an der Eintrittskarte zum Berliner Symposium. | ||
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+ | Scheindollar | ||
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+ | Als Eintrittskarte diente eine zum Deceptiondollar umgestaltete Ein-Dollar-Note, und wenn es das Wort Petrodollar nicht schon gäbe, dann müsste man es angesichts der vielen winzigen Bohrtürme erfinden. Noch passender wäre allerdings die Bezeichnung Scheindollar, denn sowohl die Kopf- als auch die Zahlseite strotzen vor Hinweisen auf Desinformation, Ablenkungsmanöver und Lügen aller Art. Und damit jeder weiß, wer hinter "The New World Order" steckt, blickt statt George Washington ein missmutiger George W. Bush aus dem dunklen Oval. Hinter seinem Rücken schweben die schattenhaften Visagen von Donald Rumsfeld und Dick Cheney, betitelt wird das Triumvirat als "International Terrorists". | ||
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+ | Auf der Rückseite sind in die Zahlen 9-11 die Buchstaben CIA eingearbeitet, darüber wird verkündet "In Fraud We Trust". Im ornamentalen Dickicht mehr oder weniger gut versteckt sind eine ganze Reihe von Firmennamen (Enron, Raytheon, The Carlyle Group, Unocal, Amoco, Gulf, BP, Arco, Lockheed Martin, Bechtel, Halliburton sowie das Logo von Shell). Über der Pyramide mit dem göttlichen Auge, das die Erdkugel ins Visier genommen hat, steht "Totalitarian Information Awareness", ganz klein, an der Basis "Vulnerable" und etwas größer "Big Brother is watching you" sowie "New World Order" - und der doppelköpfige Adler, zu dessen Häupten das Pentagon schwebt, hält statt der sonst üblichen Zweige und Blitze ein paar Spritzen, Mohnblumen und Raketen in seinen Klauen. Und in den Ecken, jeweils unter 9-11 steht abwechselnd "Cheney Did It" und "Bush Knew". | ||
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+ | Außerdem prangt auf beiden Seiten der One-Deception-Note eine Armada von URLs, die in Anspielung auf die Formulierung "Legal Tender" (gesetzliches Zahlungsmittel) angekündigt werden als "This note contains websites which expose tender, public and private truths about 9-11 and the war on freedom": | ||
+ | |||
+ | 911pi.com, Sigacanada.com, deceptiondollar.com, onlinejournal.com, infowars.com, oilempire.us, legitgov.org, thewaronfreedom.com, 911dossier.co.uk, madcowprod.com, communitycurrency.org/9-11.html, unansweredquestions.org, 911-strike.com, ratical.org/ratville/CAH, cooperativeresearch.org globalfreepress.com, copvcia.com, globalresearch.ca, questionsquestins.net, whatreallyhappened.com, truth-now.com, gnn.tv | ||
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+ | Damit ist die Beschreibung des Scheindollars zwar nicht vollständig, die Botschaft dürfte aber klar geworden sein. ''Katja Schmid''}} | ||
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+ | ===junge welt -09.09.2003=== | ||
+ | '''Wahrheit unter Verschluß'''<ref>http://www.jungewelt.de/2003/09-09/010.php</ref> | ||
+ | Symposium in Berlin: Experten und Journalisten forderten Aufklärung über 11. September | ||
+ | {{divbox|amber||Laut Forsa-Umfrage vom April glaubt inzwischen ein Fünftel aller Deutschen, daß die »US-Regierung die Anschläge vom 11.September 2001 selbst in Auftrag gegeben haben könnte«, und immerhin 68 Prozent meinen, aus Fernsehen und Presse nicht die »volle Wahrheit« über die Ereignisse erfahren zu haben. Und tatsächlich war die US-Regierung mit ihrer Version der Ereignisse bereits zwei Tage nach den Attentaten auffällig schnell zur Hand: Danach entführten 19 islamistische Fundamentalisten, finanziert und beauftragt von Osama bin Laden und seinem Al-Qaida-Netzwerk, vier Flugzeuge, steuerten zwei Maschinen in das World Trade Center und eine in das Pentagon, während die vierte Attacke gegen das Weiße Haus am heldenhaften Widerstand der Passagiere scheiterte. Am Sonntag trafen sich im Tempodrom in Berlin-Kreuzberg Journalisten, Rechts- und Geheimdienstexperten aus den USA, Italien und Deutschland, um ihre Zweifel an der offiziellen Darstellung der Ereignisse vor und nach dem 11. September zu begründen. Für zusätzlichen Diskussionsstoff unter den mehreren hundert Zuhörern sorgte die aktuelle Titelstory des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, der mehreren deutschen Buchautoren, die Unstimmigkeiten in der offiziellen Version zum 11. September aufgedeckt haben, Fälschung von Beweisen und gezielte Manipulation vorwirft. | ||
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+ | »Diese Leute stehen mit dem Rücken zur Wand und werden fuchtig - der Spiegel, Leyendecker und andere«, bemerkte Andreas Hauß, der gemeinsam mit Matthias Bröckers das Buch »Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11. 9.« verfaßt hat. Ekkehard Sieker, der für das ARD-Magazin Monitor Fälschungen bei der Übersetzung eines Bin-Laden-Videos aufgedeckt hat, warf dem Spiegel »Inquisitionsmethoden« vor. Alle Zweifler würden zu Paranoikern erklärt, womit sich das Magazin vom kritischen und unabhängigen Journalismus verabschiedet habe. Die etablierten Medien verzichteten mit wenigen Ausnahmen auf eine kritische Berichterstattung, um statt dessen »mit Eifer auf die Kritiker einzuhauen«. Nicholas Levis, einer der Veranstalter des Symposiums, hielt dem Spiegel sogar vor, sich zum Sprachrohr Washingtons machen zu lassen. Levis meinte, die deutschen Medien sollten die Beweise der US-Regierung ebenso prüfen wie die Behauptungen der Menschen, die Zweifel an der offiziellen Version haben. | ||
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+ | Der Spiegel will an drei Beispielen nachgewiesen haben, daß Autoren Zeugenaussagen nicht überprüft, nicht berücksichtigt oder sogar verfälschend wiedergegeben haben. So sei etwa die Behauptung, sieben der mutmaßlichen Attentäter seien noch am Leben, falsch. Die Personen, die sich nach den Anschlägen bei diversen Zeitungen gemeldet hätten, trügen lediglich dieselben Namen wie die Terrorpiloten. Auch im Zusammenhang mit der Behauptung, nicht Flugzeuge, sondern Marschflugkörper seien in das Pentagon und in Pennsylvania abgestürzt, spricht das Magazin von »Manipulationen«. | ||
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+ | »Wo liegt die Beweislast?« fragte Hauß und gab gleich selbst die Antwort: »Die USA haben die Beweislast.« Demgegenüber sei es das Ziel der Kritiker, lediglich aufzuzeigen, »daß an einigen Punkten etwas nicht stimmt«. Wenn die entscheidenden Dokumente und Unterlagen veröffentlicht würden, könnten die entscheidenden Fragen zum 11.September beantwortet werden, ergänzte Bröckers. Nach wie vor unbeantwortet sind beispielsweise folgende Fragen: Warum hat die US-amerikanische Luftabwehr am 11.September vollends versagt? Warum war das Einschlagloch im Pentagon um vieles kleiner als die Ausmaße der angeblich eingeschlagenen Boeing 757? Was hat es mit den Börsengeschäften auf sich, die im Vorfeld des 11.September getätigt wurden und bei denen auf Verluste von US-Fluglinien und im Word Trade Center ansässiger Unternehmen spekuliert wurde? | ||
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+ | Am Sonntag vormittag einigten sich die Teilnehmer der Tagung auf sieben Fragenkomplexe, zu denen Auskunft von Regierungen und Ermittlungsbehörden in den USA und Deutschland verlangt werden soll: Zugänglich gemacht werden sollen der aufgezeichnete Funkverkehr und die Radaraufzeichnungen sowie die rekonstruierten Passagen der Voice-Recorder-Aufzeichnungen aus den abgestürzten Flugzeugen, die Passagierlisten im Original und die Videoaufzeichnungen der Flughäfen, in denen die mutmaßlichen Attentäter die Flugzeuge bestiegen haben, die Aufzeichnungen des Pentagons und eines gegenüber gelegenen Hotels. Ebenso die Einsatzpläne der Flugsicherheit, ein Presidential Daily Briefing von Anfang September und die geschwärzten Passagen des Kongreßreports zum 11.September. Veröffentlicht werden sollen ferner die Erkenntnisse der deutschen und US-Dienste zu den Hamburger Attentätern und den Flugschülern in den USA sowie die von der US-Regierung befreundeten Staaten übergebenen Beweise für die angebliche Täterschaft Osama bin Ladens. | ||
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+ | »Wir wissen nicht, wer es war«, bekannte Ekkehard Sieker, »aber die, die behaupten, wer es war, sollen ihre Fakten auf den Tisch legen.« Daß die Recherchen über die Widersprüche des 11. September, die am Sonntag vorgestellt wurden, auf Indizien und Spekulationen beruhen, versteht sich angesichts der von der US-Regierung verhängten Informationssperre fast von selbst. Daß diese Theorien wohl ebenso voller Widersprüche stecken wie die offizielle Version, kann deshalb nicht wirklich überraschen. }} | ||
+ | |||
+ | ===junge welt, 10 Sept. 2003, Interview=== | ||
+ | '''Fragen zum 11. September 2001: Alles nur Verschwörungsparanoia?'''<ref>http://www.jungewelt.de/2003/09-10/018.php</ref><br> | ||
+ | '''jW sprach mit Buchautor Mathias Bröckers'''<br> | ||
+ | ''Interview: Jürgen Elsässer'' | ||
+ | {{divbox|amber|| | ||
+ | |||
+ | Von Mathias Bröckers (49), ehemals taz-Redakteur, und Andreas Hauß ist im Juli das Buch »Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9.« erschienen | ||
+ | |||
+ | F: Herzlichen Glückwunsch! Sie und andere »Konspirationsfanatiker« haben es diese Woche bis auf das Titelbild | ||
+ | des »Spiegel« geschafft. Zum letzten Mal hat das jemand aus der linken Schmuddelecke meines Wissens 1987 hinbekommen – damals war es die »grüne Fundamentalistin« Jutta Ditfurth. | ||
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+ | Meine Freude hält sich in Grenzen. Allerdings spricht die Spiegel-Geschichte für sich. Die Leser sind nicht so blöde und werden die Absicht des Ganzen durchschauen. | ||
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+ | F: Die Mannschaft von Chefredakteur Stefan Aust teilt heftig aus. Ihnen, Exminister Andreas von Bülow und WDR-Filmemacher Gerhard Wisnewski werden wahlweise »Amoklauf« und »absolute Ahnungslosigkeit« unterstellt, sie arbeiteten an einem »Panoptikum des Absurden«. | ||
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+ | Warum? Weil wir Fragen stellen und auf die offenen Widersprüche der offiziellen Version zum 11. September aufmerksam machen? Das soll untergebuttert und lächerlich gemacht werden. Was die Recherchen von Andreas Hauß und mir angeht, so hat die Spiegel-Redaktion drei Punkte gefunden, an denen sie etwas auszusetzen haben – die 500 weiteren spannenden Punkte, auf die wir aufmerksam machen, werden ignoriert. | ||
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+ | F: Im Zentrum der Spiegel-Kritik steht Ihre Recherche, wonach einige der angeblichen Selbstmordbomber noch am Leben sein könnten. Das interessiert auch die junge Welt, denn wir hatten Ende Juli mit Bezug auf Sie einen Aufmacher unter dem Titel »Fünf Leichen wohlauf« gebracht. | ||
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+ | Genau. Der Spiegel hat herausgefunden, daß es sich bei zwei der laut unserer Nachforschungen noch Lebenden um Verwechslungen handelt. Die wirklichen Attentäter seien demnach tatsächlich bei den Anschlägen ums Leben gekommen. Der eine, der sich nach dem 11. September gemeldet hat und von uns angeführt wurde, trage einen ähnlichen, nicht aber denselben Namen wie der Selbstmordbomber. Der andere habe zwar denselben Namen, sehe aber ganz anders aus, wie sich beim Fotovergleich zeigt. Ich habe sofort mit unserem Verlag telefoniert, und wir sind übereingekommen, diese beiden offensichtlichen Verwechslungen in künftigen Auflagen zu korrigieren. | ||
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+ | F: Warum so schnell? Bei der Namensverwechslung hat der Spiegel wohl recht. Aber der Fotovergleich im zweiten Fall überzeugt nicht gerade: Der von Ihnen gefundene lebende Said al Ghamdi, ein saudischer Pilot, sieht gar nicht so anders aus als der vom FBI als Attentäter identifizierte Mann gleichen Namens, jedenfalls, wenn man sich den Schnauzer und die schicke Uniform wegdenkt. Das müßte man noch mal recherchieren. Der Spiegel jedenfalls hat nicht den Piloten gefragt, ob das jetzt auf der FBI-Liste verwendete Attentäter-Foto seines ist oder nicht, sondern nur den Reporter, der den Piloten interviewt hat. Der sagt: »Der Ghamdi auf dem Foto ist nicht der Pilot, mit dem ich geredet habe.« Das würde man aber gerne von Ghamdi selbst hören. | ||
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+ | Genau. Und überdies stellt sich die Frage, wie CNN nach dem 11. September das falsche Foto des Piloten verwenden konnte. Wer hat es CNN zugespielt? Offensichtlich galten alle Araber als verdächtig, die einmal in den USA Flugunterricht genommen haben, und so hat man wahlweise zunächst den einen auf die Liste gesetzt und dann, nachdem dieser dementiert hat, ein anderes Bildchen genommen. Vor allem aber: Der Spiegel will uns bei zwei der »lebenden Leichen« der schlampigen Recherche überführt haben. Was aber ist mit weiteren vier der angeblichen Attentäter, die sich nach dem 11. September gemeldet und gegen ihre Nennung auf der Fahndungsliste protestiert haben? | ||
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+ | F: Immerhin hat Sie Spiegel-TV am Montag abend ins Studio eingeladen. | ||
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+ | Das Spannendste kam hinterher. Die Kameras waren aus, wir saßen gemütlich beisammen und rauchten, und die Spiegel-Leute sagten zu mir: Richtig interessant an eurem Buch ist ja die Geschichte, daß die Selbstmordbomber wahrscheinlich gar nicht fliegen konnten. Ich entgegnete: Ja, warum habt ihr das denn nicht geschrieben?}} | ||
+ | |||
+ | ===Stuttgarter Zeitung, 09.09.2003=== | ||
+ | '''Sieben Fragen und viele simple Antworten'''<ref>http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/499738</ref><br> | ||
+ | '''In Berlin haben sich die Verschwörungstheoretiker getroffen'''<br> | ||
+ | ''Von Karl-Ludwig Günsche, Berlin'' | ||
+ | {{divbox|amber||Nichts ist mehr so, wie es war, haben die Politiker nach den Anschlägen vom 11. September gesagt. Nichts war so, wie es angeblich war, sagen die Verschwörungstheoretiker. Kurz vor dem Jahrestag der Attentate haben sie Hochkonjunktur. | ||
+ | |||
+ | Zwei Mannschaftswagen der Polizei sind aufgefahren. Daneben steht ein dunkler Opel. Drinnen sitzen betont unauffällige Herren mit Sonnenbrillen auf der Nase. Weiß-rote Eisengitter stehen bereit. Dabei geht es doch so friedlich zu an diesem Tag vor dem Tempodrom in Berlin. Ein großes Plakat verkündet: "Keine Gewalt". Daneben hängt das regenbogenfarbene Friedenszeichen. Auch den rechtsradikalen Anwalt Horst Mahler, der im Sommer eine ähnliche Veranstaltung gestört hatte, wollen die Verantwortlichen nicht haben. "Ich muss draußen bleiben" verkündet ein Anti-Mahler-Transparent. Geduldig wartet eine lange Schlange auf Einlass zu dem Symposion "Unanswered questions - demanding answers" - unbeantwortete Fragen, die nach Antworten verlangen. | ||
+ | |||
+ | Jeder Besucher wird mit Metalldetektoren sorgfältig abgesucht. Dann ist Taschenkontrolle angesagt. Bullige Sicherheitsleute achten penibel darauf, dass niemand bei den Kontrollen durchrutscht. So stehen immer noch einige Dutzend draußen, als drinnen schon der erste Redner die ersten Fragezeichen hinter die offizielle Version der USA über die Attentate vom 11. September vor zwei Jahren setzt. Das Treffen all derer, die Zweifel haben, Ängste und Fragen, aber auch derer, die alte Vorurteile bestätigt sehen, die die USA schon immer als Hort des Bösen ansahen, hat zusätzliche Aktualität bekommen, weil der "Spiegel" dem Treiben der Verschwörungstheoretiker eine Titelgeschichte gewidmet hat und kein gutes Haar an ihnen und ihren Theorien lässt. | ||
+ | |||
+ | Vielleicht 300 Männer und Frauen aller Altersgruppen hat es in die kleine Arena des zirkuszeltartigen Tempodroms gezogen. Elf Euro Eintritt ist ihnen das Ereignis wert. Das Publikum ist bunt gemischt: Junge Leute mit flammend rotem Irokesenschnitt sind ebenso vertreten wie biedere ältere Damen, die die Handtaschen resolut umgeschnallt haben, Männer mit weißer Bartkrause und Sandalen ebenso wie Herren in teuren Jacketts mit Lederflecken auf den Ellenbogen. | ||
+ | |||
+ | Journalisten, Politiker, Wissenschaftler, Geheimdienstexperten aus Deutschland, den USA und Großbritannien wollen mit dem Symposion Zweifel an der offiziellen Darstellung der Vorgänge vom 11. September 2001 schüren. Aber erst verteidigen sie sich gegen die Vorwürfe des "Spiegels", nicht die USA, sondern sie selbst hätten gefälscht und manipuliert. Der "Spiegel" habe sich zum Sprachrohr Washingtons gemacht, tönt einer der Veranstalter. "Die deutschen Medien sollten die Beweise der US-Regierung ebenso prüfen wie die Behauptungen derer, die Zweifel an der offiziellen Version haben", sagt Nicholas Levis unter großem Beifall. Der TV-Journalist Ekkehard Sieker wirft dem Hamburger Magazin sogar Inquisitionsmethoden vor. Zweifler würden kurzerhand zu Spinnern erklärt. | ||
+ | |||
+ | Der "Spiegel" hatte in seiner Titelgeschichte Buchautoren, die mit ihren Verschwörungstheorien Kasse machen, vorgeworfen, dass sie falsche Zusammenhänge hergestellt, Zitate verfälscht und unzulässige Bezüge hergestellt hätten. Das wollten die Veranstalter natürlich nicht gelten lassen. | ||
+ | |||
+ | Im Vorfeld des Symposions hatten sie sich darauf verständigt, sich auf sieben angeblich unbeantwortete Fragen zu konzentrieren: Warum ist am 11. September die US-Luftabwehr nicht aktiv geworden? Welche Erkenntnisse hatten die Geheimdienste über die Hamburger Terrorgruppe vor deren Abreise in die USA? Warum wurden fünf einschlägige Ermittlungsvorgänge beim FBI vor dem 11. September gestoppt? Welches Ergebnis hatten die Nachforschungen nach einigen undurchsichtigen Börsengeschäften im Zusammenhang mit dem 11. September? Warum überwies der pakistanische Geheimdienst dem Attentäter Mohammed Atta 100 000 Dollar? Welche Anschlagswarnungen gab es vor dem 11. September? War die Flugschule in Florida, in der Atta und seine Kumpane ausgebildet wurden, in US-Geheimdienstaktivitäten verwickelt? | ||
+ | |||
+ | Die Antworten, die sie geben, stehen meist schon in ihren Büchern, mit denen sie seit den Anschlägen Kasse machen. Mathias Bröckers, früherer "taz"-Redakteur, der im US-Präsidenten George W. Bush den "eigentlichen Wiedergänger Hitlers" sieht, spricht von unterdrückten Beweisen und liefert drei mögliche Tatszenarien: Die US-Regierung wurde von den Anschlägen überrascht; sie habe vorher davon erfahren, aber nichts getan, weil ihr die Anschläge politisch ins Konzept passten; es war eine von den USA inszenierte Tat. "Ich will mich nicht festlegen. Aber ich würde keinen Cent auf die erste Version wetten." Eine ältere Dame nickt: "Den Amerikanern glaube ich überhaupt nichts." Ein jüngerer Mann mit Tätowierungen auf den prallen Oberarmen ergänzt: "Von denen werden wir doch verscheißert." | ||
+ | |||
+ | Vor dem Saal werden Bücher verkauft, auch das von Bröckers. Rund 130 000 Exemplare hat der Verlag angeblich bereits abgesetzt. Der frühere Forschungsminister Andreas von Bülow, der nach dem Rückzug aus der Politik ins Abseits abgedriftet ist, hat es sogar auf Platz drei der "Spiegel"-Bestsellerliste gebracht mit seinem Buch "Die CIA und der 11. September". Das Werk des TV-Journalisten Gerhard Wisnewski "Operation 9/11" erreichte binnen drei Wochen die vierte Auflage. Arnold Schölzels Buch "Das Schweigekartell" ist immerhin auch schon in der zweiten Auflage erschienen. | ||
+ | |||
+ | Sie verkaufen sich alle gut, die Strickart ist gleich: Ungeklärte Details werden herausgegriffen, vermeintliche Unstimmigkeiten zusammengemixt, nicht ins Raster passende Aussagen notfalls passend gemacht. Mit Erfolg: laut einer Forsa-Umfrage glauben 19 Prozent der Deutschen daran, dass die USA in die Anschläge verwickelt sind. Bei den unter 30-Jährigen sind es sogar 31 Prozent. Der Bamberger Kommunikationswissenschaftler Rudolf Stöber hat eine Erklärung für den Boom der Verschwörungstheorien: "Der 11. September ist so irrational. Wir sind aber so erzogen, dass es eine rationale Lösung geben muss, und suchen deshalb danach." Der Münchner Sozialpsychologe Heiner Keupp erklärt den Verschwörungsboom: "Wenn die USA von einer ,Achse des Bösen" sprechen, brauen sie selbst ein ähnliches Gebräu." | ||
+ | |||
+ | Doch während die Teilnehmer des Symposions noch eifrig diskutieren, ist schon wieder ein neues Verschwörungsbuch auf dem Markt: "Wie die US-Regierung den Angriff provozierte, rechtzeitig informiert war und 2476 Bürger sterben ließ". Aber diesmal geht es um Pearl Harbour am 7. Dezember 1941, nicht um New York am 11. September 2001.}} | ||
+ | |||
+ | ===Leipziger Volkszeitung, 8 Sept. 2003=== | ||
+ | '''Welterklärung unter der Diskokugel''' <ref>http://www.lvz-online.de/lvz-heute/66833.html</ref><br> | ||
+ | ''Von Jürgen Kleindienst'' | ||
+ | {{divbox|amber|| | ||
+ | "Da ist doch bestimmt 'ne Bombe drin, gucke." Der Witzbold, der es irgendwie geschafft hat, an den Bodyguards am Eingang vorbei zu kommen, spaziert mit seiner Digitalkamera durch die Stuhlreihen und lässt die allgemeine Anspannung hochgehen. "Hier der da ...", raunt er mit Insider-Gesichtsausdruck. "Der ist vom pakistanischen Geheimdienst". | ||
+ | |||
+ | Sonntagnachmittag in Berlin. Vor Schönwetterwolken schaukeln Heißluftballons. Unten patroullieren Polizisten. Und im Berliner Tempodrom hat die weltweit agierende Initiative "9/11 Truth Alliance" zum Symposium geladen. Bis tief in die Nacht geht es um Fragen zu den Terroranschlägen des 11. September 2001. Versammelt haben sich Journalisten, Politologen, Geheimdienst-Experten und Autodidakten aus den USA, Großbritannien, Deutschland und Italien. Medien von ZDF bis "Radio Multikulti" beobachten. Mehrere Hundert Zuhörer haben Eintritt bezahlt. Als Tickets werden Dollarnoten mit Bush-Konterfei und 9-11-Aufdruck verteilt. Auch drinnen herrscht nicht unbedingt Seminar-Atmosphäre. An der Decke der kleinen Arena dreht sich eine Diskokugel. Drunter herrscht Neugier, nicht Aufruhr. "Solange Beweise wie die Passagierlisten der Unglücksmaschinen zurückgehalten werden, bin ich misstrauisch", sagt der Berliner Peter Platiel. Das gilt für die meisten, die stundenlang ausharren. Nur wenige Spinner sind gekommen. Neo-Nazis wie Horst Mahler mussten draußen bleiben. | ||
+ | |||
+ | Das Thema hat einen Sog. Zwei Jahre nach den schlimmsten Anschlägen der amerikanischen Geschichte rumort es in der Informationsgesellschaft. "9/11" - längst ist das Datum der Tragödie zum Logo für Verunsicherung geworden. Die Trennlinie zwischen Fakt und Fiktion zerfranst im Stakkato der widersprüchlichen Meldungen. Laut "Zeit"-Umfrage glauben nur 27 Prozent der Deutschen, dass die Medien die ganze Wahrheit über die Anschläge aufgedeckt haben. Gar 31 Prozent der Unter-30-Jährigen hält eine Verstrickung der US-Regierung für möglich. Längst hat das Unbehagen die Nischen des Cyberspace verlassen und stapelt sich in Buchläden. | ||
+ | |||
+ | Fragen wollen die Autoren nach eigenem Bekunden stellen, bereits die Titel suggerieren Antworten. "Die CIA und der 11. September" hat der Ex-SPD-Minister Andreas von Bülow sein Werk genannt. "Operation 9/11 - Angriff auf den Globus" heißt das Buch des WDR-Redakteurs Gerhard Wisnewski. "Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11. 9" haben der Ex-taz-Redakteur Mathias Bröckers und Andreas Hauß ausgemacht. Die Bücher verkaufen sich wie warme Semmeln. | ||
+ | |||
+ | Tatsächlich trägt die erste offizielle Version der Anschläge schon lange Risse. Dass Osama Bin Laden aus einer Höhle am Hindukusch 19 Selbstmord-attentäter in die Spur schickte und sämtliche Geheimdienste kalt erwischte, verweisen inzwischen selbst Regierungsleute in 1001 Nacht. Was geschah wirklich? Wer wusste wann was? Es gibt noch viel zu tun. Ein Großteil der Autoren tut zu viel. Statt die Lücken aufzudecken, und mit eignen Recherchen aufzufüllen, fischen sie in der Nachrichtenflut und basteln an Fantasien bis hin zur Super-Verschwörung mit ferngelenkten Drohnen. Fantomas ist zurück. | ||
+ | |||
+ | Da freut sich der "Spiegel", der in Sachen 11. September zwar schon länger den Kollegen aus Großbritannien und den USA hinterherhinkt, im aktuellen Heft aber zum Rundumschlag ausholt. "Verschwörung 11. September" titelt das Blatt und zeigt "Wie Konspirations-Fanatiker die Wirklichkeit auf den Kopf stellen." Widerlegt wird da die eine oder andere wirre Legende - etwa die von Attentätern, die sich nach dem 11. September lebend gemeldet hätten. Doch das Magazin arbeitet wie die meisten der kritisierten Autoren. Man pickt die absurden Rosinen aus Dutzenden von Ungereimtheiten und subsumiert den Zweifel gleich komplett unter Paranoia. | ||
+ | |||
+ | Das sitzt bei den Diskutanten im Tempodrom und verscheucht die Contenance. "Marginales Gestänkere an Details" sei das, findet Bröckers. Co-Autor Hauß spürt "primitive Anpinkelei". Viele Zuhörer sind genervt. "Statt die versprochenen neuen Recherche-Ergebnisse bekommen wir hier nur Reaktionen auf den ,Spiegel'-Bericht, ärgert sich der Potsdamer Ted Zilinski. Eine "typisch deutsche Debatte", sagt der Amerikaner Nicolas Levis vom Veranstalter "9/11 Truth Alliance". Die Fragen würden weltweit gestellt, "nicht nur hier". Etwa die nach dem kompletten Versagen der Flugabwehr. | ||
+ | |||
+ | Ein Thema das beim "Spiegel" nicht vorkommt. Dafür im Tempodrom. Aber das haben die meisten Journalisten bereits verlassen, als der aus Bangladesh stammende junge Brite Nafeez Ahmed ans Eingemachte geht. Der Mann leitet in Brighton das Institut for Policy Research & Development. Bröckers, Bülow und Co, stehen weit oben in den Bestsellerlisten. Sein akribisch recherchiertes Buch rangiert beim Online-Buchhändler Amazon auf Platz 812. | ||
+ | |||
+ | Jürgen Kleindienst}} | ||
+ | |||
+ | ===Neues Deutschland, 9 Sept. 2003=== | ||
+ | '''Mahler soll draußen bleiben''' <ref>http://www.google.de/search?q=cache:5RCASo7isDAJ:www.respectabel.de/ | ||
+ | aktueller_pressespiegel/aktuell.htm+levis+tempodrom&hl=de&ie=UTF-8</ref><br> | ||
+ | '''Vom 11. 9. 2001 lebt eine eigene Buchindustrie. Im Tempodrom gab sie sich seriös'''<br> | ||
+ | ''Von Matthias Heine'' | ||
+ | {{divbox|amber|| | ||
+ | Der Markt für Bücher über die "Hintergründe" des 11. September 2001 boomt. Theorien aus dem Internet gelangen heute schnell zwischen Buchdeckel. Am Sonntag fand im Tempodrom eine Art Messe der gängigen Konspirationstheorien statt. | ||
+ | |||
+ | Vor dem Tempodrom stehen zwei dicke, nachlässig gekleidete Männer, denen man ansieht, dass sie viel einsame Zeit vor dem Computer verbringen. "Ich habe das mal recherchiert", ruft der eine. "Ich habe jetzt 30 Bücher zu dem Thema gelesen", sagt der andere. Sie fachsimpeln über die vermeintlichen verborgenen Wahrheiten hinter den Anschlägen auf das World Trade Center vom 11. September 2001 mit der gleichen Mischung aus Leidenschaft und Konsumentenskepsis wie sonst über Prozessoren. Dann gehen sie hinein und besuchen eine Messe, die Ihresgleichen über das Angebot auf dem Verschwörungsmarkt informiert. | ||
+ | |||
+ | Das Tempodrom ist so etwas wie der halboffizielle Tanzpalast der Grünen. Im Gebäude spiegelt sich die Parteigeschichte: Früher alternatives Zelt, heute Beton in SPD-Nähe. Manches auf diesem Enthüller-Kongress erinnerte an die Anfänge der Grünen, als in einem losen Bündnis aus Modernitätsskeptikern zunächst viele Spinner mitmischten, die später im Zuge der Professionalisierung ausgeschieden wurden. | ||
+ | |||
+ | Inmitten eines solchen Reinigungsprozesses befindet sich offenbar auch die Szene, deren Grundthese, die US-Regierung könne möglicherweise selbst hinter den Anschlägen stecken, mittlerweile knapp 20 Prozent aller Deutschen teilen. Einige der am besten widerlegten Legenden rund um den 11. September sind zumindest auf dem Hauptpodium der Konferenz tabu: Keiner behauptet hier mehr, dass die Flugzeuge leer und ferngesteuert waren, dass ins Pentagon in Wirklichkeit eine Cruise Missile einschlug oder dass keine Juden unter den Opfern gewesen seien. | ||
+ | |||
+ | Auch einige der halbseidensten "Experten" fehlen: Der Ex-Diplomat Andreas von Bülow, der die Wahrheit per Einfühlung ergründen will, oder der Zitatverstümmler Gerhard Wisnewski. Am Eingang hängt ein Steckbrief mit Fotos des Rechten Horst Mahler, darauf steht: "Ich muss draußen bleiben." Und der Moderator Nicholas Levis distanziert sich von Rassismus und Rechtsradikalismus. Er hebt dabei theatralisch die Stimme. | ||
+ | |||
+ | Später sieht man den mephistophelisch frisierten jungen Mann mit den weißen Wimpern mit einem hochsymbolischen Wecker in der Hand herumlaufen. Er legt dieses Requisit auch nicht aus der Hand, als er einen "Panorama"-Journalisten wegen "allzu offensiver Fragen" rauswerfen lässt. Die schrankbreiten Männer des Sicherheitsdienstes sind sehr zahlreich. Mit solch einem Aufwand hätten sich die Anschläge auf die Twin Towers vielleicht verhindern lassen. Aber wovor haben die Kongressveranstalter Angst? Vor Horst Mahler? Vor Amok laufenden "Spiegel"-Redakteuren, die mit ihren Laptops um sich schlagen? | ||
+ | |||
+ | Auf dem Podium fällt oft das Wort "Inquisition", wenn von den feindlichen Medien die Rede ist. Für Inquisitionsopfer sehen die hier Versammelten sehr wohlgenährt aus. Sie alle haben ein einträgliches Gewerbe aus ihrer Skepsis gegenüber der "offiziellen Wahrheit" gemacht: Der Amerikaner Michael Ruppert, der Brite Nafeez Ahmed, der WDR-Journalist Ekkehard Sieker, ein enger Mitstreiter Wisnewskis - gemeinsam wollten sie 1992 schon einmal nachweisen, dass die 3. Generation der RAF eine Erfindung deutscher Polizisten war. | ||
+ | |||
+ | Nur der Bestsellerautor Mathias Bröckers wirkt, als wüchse ihm der Erfolg seiner Gedankenspielereien in der altlinken Nische mittlerweile über den Kopf. "Ich bin eigentlich kein investigativer Journalist", betont er sanft, während sein Co-Autor Andreas Hauß ehrlich entrüstet fragt: "Hätten wir etwa BBC-Meldungen hinterherrecherchieren sollen?" Das Publikum klatscht belustigt. | ||
+ | |||
+ | Es sind junge Menschen, die ihren Antiamerikanismus bei den jüngsten Demonstrationen im Frühjahr gefestigt haben, Frauen mittleren Alters mit ihrer besten Freundin, die sonst gemeinsam in französische Filme gehen, weil sie Hollywood verachten, und grauhaarige Hippies, auf deren Jutetaschen das Wort "Cultur" als Parodie des Coca-Cola-Logos gedruckt ist. Aber auch ganze Sippen machen Familienausflüge in die Konspiration: Vater und Mutter, die noch in der DDR gelernt haben, "den Amis" alles zuzutrauen, und ihre fast erwachsenen Kinder, die sich noch nicht zwischen den Internet-Angeboten der Rechten und der Linken entschieden haben. | ||
+ | |||
+ | Gemeinsam ist ihnen allen ein Weltbild, das Widersprüchlichkeit nicht als Ausdruck der antagonistischen Vielfalt des Lebens begreift, sondern als Beweis für die große Verschleierung. Die tatsächlichen Lügen, bei denen Blair und Bush ständig ertappt werden, interpretieren sie nicht als Zeichen für die Unfähigkeit politischer Bürokratien zur langfristigen Konspiration, sondern als Bestätigung ihres Verdachts. | ||
+ | |||
+ | Man schafft diesen Verdacht nicht aus der Welt, indem man seine Teilhaber als Spinner abtut und dann über die psychologischen und volkspädagogischen Voraussetzungen des Verschwörungsbooms schwadroniert. Hinter solchen Tiraden wittern Skeptiker nur die Eifersucht professioneller Wahrheitskontrolleure, die ihr Monopol in Gefahr sehen. Nötig wären Rechercheure, die die ganzen Hinweise auf vermeintliche "Ungereimtheiten" so akribisch widerlegen, wie es andere mit der "Auschwitzlüge" getan haben. Der dicke Mann vor dem Tempodrom hat bestimmt noch Platz für ein 31. Buch im Regal.}} | ||
+ | |||
+ | ===Heise/Telepolis 10. Sept 2003=== | ||
+ | '''Mein Freund, der Chefredakteur'''<ref>http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/15599/1.html</ref><br> | ||
+ | ''von Ludwig-Sigurt Dankwart'' | ||
+ | {{divbox|amber|| | ||
+ | 9/11: Man braucht keine Verschwörungstheorie, um den Konsens in der deutschen Medienlandschaft zu erklären | ||
+ | |||
+ | Der Blätterwald rauscht, die Fernsehkanäle glühen. Zwei Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center und das Pentagon haben die deutschen Medien entdeckt, dass die von der amerikanischen Regierung bereits eine Stunde nach der Tat vorgenommene Festlegung auf mögliche Täter nicht von allen Menschen geteilt wird. Zwei Jahre lang sahen weder die bekannten großen Nachrichtenmagazine noch ihre TV-Ableger noch irgendwelche sonstigen regionalen oder überregionalen Presseorgane die Notwendigkeit, die regierungsamtliche Behauptung einer Verschwörung von Osama bin Laden und seinen 19 Räubern auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen oder gar in Frage zu stellen. | ||
+ | |||
+ | Selbst haarsträubende Ungereimtheiten in der offiziellen Darstellung erregten anscheinend kein Misstrauen. Inzwischen wurden zwei Kriege mit 60.000 zivilen Opfern im Namen der amtlichen Darstellung der 11. September-Ereignisse geführt, die Vereinigten Staaten wurden ausgebaut zu einem Überwachungsstaat, neben dem sich die Stasi-Gesellschaft der DDR wie ein rührender Kindergarten ausnimmt, und Milliarden und Abermilliarden öffentlicher Gelder wurden umgeleitet in die Taschen der Rüstungsindustrie. Aber bei einst kritischen Vertretern der deutschen Presse klingelt noch immer kein Glöckchen. Der erste SPIEGEL-Titel, der die andere Sicht auf die Terroranschläge von New York und Washington zum Inhalt hat, gilt nicht etwa neuen Ergebnissen bei der Aufklärung des Jahrhundertverbrechens, sondern dem Bashing jener Journalisten, die dessen Aufklärung fordern und durch eigene Recherchen vorantreiben. Die polemische generalisierende Form der Auseinandersetzung wirft ein übles Licht auf den Zustand dieses Landes. | ||
+ | |||
+ | Es bedarf keiner Verschwörung, um eine gesamte Presselandschaft zu streamlinen und auf eine Linie zu bringen. Wie immer wenn einer der Großen anfängt, folgen die Kleinen bis zur letzten Provinzpostille auf dem Fuße. "Verschwörungswahnsinnige" sind ein "Thema". Ein Thema sein, das heißt: Der kleine freie Journalist findet ein offenes Ohr bei seinem Chef in der Redaktion. Kein Thema sein, heißt: Kein Artikel, kein Geld. Innerhalb von zwei, drei Wochen hat dann auch Lieschen Müller in Hintertupfingen irgendwo irgendetwas über das Thema gehört oder gelesen und kann sich wieder beruhigt zurücklehnen in der sicheren Gewissheit, dass unsere verrückte Welt doch nicht so schlecht ist wie ihr Ruf. Nach dem 11. September 2001 konnte man persönlich und anschaulich mitverfolgen, wie die politische Ausrichtung einer ganzen Gesellschaft aus ihren eigenen Strukturen heraus und weitgehend freiwillig funktioniert. | ||
+ | |||
+ | Während in den Ländern der Kriegskoalition, insbesondere England und den USA selbst, das Misstrauen gegenüber Regierung und uniformierten Medien eher zunimmt, beginnt in Deutschland das Presse-Imperium erst jetzt zurückzuschlagen. Während in Kalifornien der Bürgermeister von Santa Cruz aus Protest gegen den innenpolitischen Kurs der Bush-Regierung auf den Stufen des Rathauses kostenlos Marihuana an alle verteilt, die ein Rezept vorlegen können, werden in Deutschland alle Köpfe, die aus der Masse der Angepassten herausragen, abgeschlagen. Journalisten, die das Undenkbare tun, nämlich den unausgesprochenen Konsens der Berichterstattung über den "neuen Terrorismus" durch unvoreingenommenes Herangehen an die Fakten zu verlassen, werden im bekannten deutschen Stil ausgegrenzt, beleidigt und zerstört. Dies hat viele 9/11-Skeptiker zu Spekulationen über eine Verschwörung der Presse verleitet. Wenn man aber weiß, dass die Selbstsicherheit, mit der die unkritische Verbreitung der Weltsicht von King Bush & Co. von als seriös bekannten Journalisten vorgetragen wird, nur in den seltensten Fällen durch eine tiefgreifende Kenntnis der Fakten begründet ist, ergibt sich ein anderes Bild. Was sind das für Menschen, die in den Chefetagen der Medienkonzerne sitzen und uns die tägliche Wahrheit verkaufen? Ich kenne einen von ihnen persönlich. | ||
+ | |||
+ | Er, nennen wir ihn Chefredakteur S, ist ein Freund von mir. Ich habe als junger Mensch mit ihm Fußball gespielt, man hat sich über Jahre ab und an gegenseitig zum Essen eingeladen und schon mal ein Wochenende gemeinsam auf einer Almhütte oder bei einer Silvesterparty verbracht. S ist Chefredakteur eines wichtigen deutschen Nachrichtenmagazins. Sein Boss ist ein Promi, der Boss seines Bosses ein ausländischer Medienmogul. S hat sich seine Sporen als Journalist in jungen Jahren an vorderster Nachrichten-Front verdient; er war an Brennpunkten des Nahen Ostens und bei Straßenkämpfen in Moskau. Solche waghalsigen Jobs hat er seit vielen Jahren nicht mehr gemacht, aber sie bildeten die Grundlage für seine steile Karriere. | ||
+ | |||
+ | S wohnt in einem schönen Haus in einem schönen Viertel seiner schönen Stadt, für das er eine Menge Geld bezahlen muss. Er hat mittlerweile eine vierköpfige Familie zu ernähren. Dafür arbeitet er bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit oder sogar über diese hinaus. Er hat in den letzten Jahren einige graue Haare hinzubekommen und einige verloren. Durch seine Stellung ist er Teil der bundesrepublikanischen High Society geworden. Er geht in den entscheidenden Kreisen der Politik und Wirtschaft ein und aus. Bei diesen handelt es sich zum großen Teil um Menschen, die auf den ersten Blick einen guten Anzug von einem billigen Imitat unterscheiden können. Einige von ihnen erscheinen selbst zu einer Garten-Grillparty mit Schlips und Kragen. | ||
+ | |||
+ | S liebt klassische Musik. Er braucht es nicht auszusprechen, aber es ist klar: klassische Musik ist das einzig Wahre und jeder anderen Musik überlegen. Ab und zu lässt er sich zwar auch mal eine Jazz-CD von einem Freund mitbringen, der in der Musikbranche arbeitet, aber sein Musikgeschmack ist jedenfalls nicht auf der Höhe des Geschehens. Ihm fehlt schlichtweg die Zeit, sich mit solchen Dingen intensiver zu befassen. Ebenso wenig hat er Zeit, in großem Stil Bücher zu lesen, die ihm für seine gegenwärtige Arbeit wichtiges Grundlagenwissen verschaffen könnten. Während ich in den letzten 25 Jahren sicher mehr als zwei Dutzend Werke über Themen wie Geheimdienste, die Außenpolitik der Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg oder die Geschichte des 20.Jahrhunderts gelesen sowie eine noch größere Zahl von entsprechenden TV-Dokumentationen gesehen habe, dürfte es bei ihm nicht so gut bestellt sein mit solidem Grundwissen über bestimmte, für die Einschätzung der gegenwärtigen Weltpolitik relevanten Informationen. Ich glaube, ehrlich gesagt, dass er kein einziges Buch über die Hintergründe der CIA oder die amerikanischen Kriege nach '45 gelesen hat. Hat er die Standard-Dokumentation von James Bamford über die NSA gelesen? Wohl kaum. Zum Thema Kennedy-Attentat hat er vielleicht den Oliver-Stone-Film gesehen, aber gewiss nicht die diesem zugrunde liegende BBC-Dokumentation. Chefredakteur S glaubt an die Lee-Harvey-Oswald-Alleintäter-These. Dafür kennt er sich in Philosophie ausgezeichnet aus. | ||
+ | |||
+ | Das Witzige ist, dass auch der Bundesnachrichtendienst, immerhin die Haupt-Informationsquelle für unseren Kanzler, den Außen- und den Verteidigungsminister, die Vereinigten Staaten von Amerika nicht als wichtig genug ansieht, um diese zu einem seiner Aufklärungsgebiete zu machen. Jedenfalls ist das die offizielle Linie des BND. Ich war selbst dort, als die Spione noch im Münchner Vorort Pullach residierten, habe es mit eigenen Ohren aus ihren offiziellen Mündern gehört. Verwundert mich eigentlich nicht angesichts der Tatsache, dass unser Geheimdienst nach dem Zweiten Weltkrieg von den Amerikanern aus der Taufe gehoben wurde. Ich erwähne es auch nur, um zu zeigen, dass Journalisten wie mein Freund S vermutlich in guter Gesellschaft sind. | ||
+ | |||
+ | Seit dem 12. September 2001 löchere ich S mit Fragen über Ungereimtheiten des 11. September. Ich hatte auch vor diesem historischen Datum schon hin und wieder meine Bedenken gegenüber der US-Politik zum Ausdruck gebracht. Das hat mir in seinem Freundeskreis nicht gerade einen guten Ruf eingebracht, und oft umspielt mitleidiges Lächeln seinen Mund, wenn ich wieder etwas sage. Oder er wird nervös und muss "mal ganz dringend telefonieren". Seine Reaktion auf Fakten, die ich meiner jeweils aktuellen Lektüre entnehme, ist stets ablehnend. Der CIA soll hinter einigen der Bombenattentate im Italien der 1970er Jahre stecken, die den Roten Brigaden zugeschrieben wurden? Unsinn! Das sind doch alles Verschwörungstheorien. Und die Araber, die kennt er doch aus eigener Anschauung. Das sind tatsächlich solche Fanatiker, da solle ich mir gar nichts vorzumachen. Darauf ich: Ob er nicht mal Lust habe, das eine oder andere Buch zu lesen? Keine Zeit. Nur einmal hat er auf eine Email reagiert. Ich hatte ihm die wenige Tage nach den Anschlägen aktuelle Story über die angeblich von CNN getürkten Filmaufnahmen palästinensischer Jubel-Demonstranten zukommen lassen, die sich später tatsächlich als falsch herausstellte. Da fiel es ihm leicht zu antworten, und seither ist die ganze Geschichte für ihn klar. Verschwörungstheorien lassen sich alle widerlegen. Man muss sich nur die richtigen heraussuchen. | ||
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+ | Was würde eigentlich passieren, wenn ein Chefredakteur S zur Abwechslung mal auf die andere, die böse, die inoffizielle Linie der bösen verrückten Verschwörungstheoretiker umschwenken würde? Ganz gleich welche Fakten seinem Sinneswandel zugrunde liegen würden, muss man über die Folgen weder reden, noch grübeln, noch spekulieren. Das wäre das Ende, das sofortige bedingungslose Aus seiner Karriere, seines Einkommens, seines Hauses und seines gegenwärtigen Lebensplanes. Das Aus für Kanzleramtsempfänge, Katja-Riemann-Premieren und VIP-Skiwochenenden. Die Strukturen, die das Leben von Chefredakteur S umgeben, lassen nur zwei Alternativen: alles oder nichts. Schon der kleinste begründete Zweifel an der Version der Ereignisse, auf die sich alle verständigt haben, könnte das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen. | ||
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+ | Der Urheber eines solchen Gedankens würde unweigerlich zum Außenseiter gestempelt werden. Das wäre für S etwa so wie als Penner unter der Brücke zu enden. Daher werden alle Fakten, die auf so ein Szenario hinauslaufen könnten, von vornherein ausgeblendet. Dazu bedarf es keiner Verschwörung, das macht der Kopf ganz von selbst. Es bedarf erst recht keiner Geheimdienstagenten in den Redaktionen, die die Veröffentlichungen der Presse steuern, wie einer der Autoren von einem der neuen 9/11-Bücher tatsächlich glaubt. Wenn man sich die Strukturen unserer Wettbewerbsgesellschaft anschaut und sich darüber im Klaren ist, dass sie auch in der Welt der Medien gelten, dann wird klar, dass hier eine staatstragende Schicht durch die wirtschaftlichen Bande, auf deren Basis sie überhaupt erst existiert, auf Gedeih und Verderb zusammengekettet ist. Und dass der stillschweigende immaterielle Vertrag, den jeder Einzelne von ihnen bei seinem Eintritt in diese Welt unterzeichnet, der Konsens ist. Selbst über Redaktions- und Parteigrenzen hinweg. Denn sie alle treffen sich in denselben Aufenthaltsräumen der Macht, auf die sie angewiesen sind, ganz gleich für wen sie gerade arbeiten. Es ist dieses beruhigende Gefühl, es geschafft zu haben, dazuzugehören, in den Olymp aufgestiegen zu sein, das die ganze Staatsräson ausmacht.}} | ||
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+ | ===Wall Street Journal Europe,12-14.09.2003?=== | ||
+ | {{divbox|amber||The "Notable & Quotable" feature quotes the below article by Andrew Gimson, foreign editor of The Spectator (section in bold). | ||
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+ | The Spectator Est. 1828. Quoted for educational purposed from <ref>http://www2.spectator.co.uk</ref>, from the week's edition dated September 13. | ||
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+ | QUOTE: | ||
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+ | COVER STORY | ||
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+ | A sad case of schadenfreude | ||
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+ | Andrew Gimson says Gerhard Schröder has unleashed and exploited his country’s latent anti-Americanism, long suppressed by postwar German leaders | ||
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+ | Last Sunday I attended a very odd and unpleasant meeting at the Tempodrom in Berlin. The several hundred people who were present believe the American government is to blame for the attack on the World Trade Center, which it either carried out itself, or else allowed others to carry out, in order to have an excuse to invade Iraq and establish world domination. Michael Meacher has recently argued in our own dear Guardian that Washington deliberately failed to stop the attacks, and a number of American conspiracy theorists had come to Berlin to peddle this line. Many people in this milieu — though not, one can be certain, Mr Meacher — further believe that the American government is in turn controlled by a Jewish world conspiracy, and that Mossad is behind the suicide bombings in Israel. | ||
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+ | Any number of variations on these wild themes could be heard at the Tempodrom, and any amount of dubious detail was advanced about why the American authorities failed to send fighters to shoot down the airliners after these had left their permitted courses. One speaker described at length how the airliners had been controlled by propeller-driven aircraft that appeared in the sky near them. A British student from East Anglia University, who had started to find out about these conspiracy theories on the Internet and had helped to put up posters for the conference, said in tones in which one might describe a religious conversion, ‘This stuff is the truth, the real world.’ Nobody found my suggestion that the Americans were taken by surprise on 9/11 the slightest bit convincing. | ||
+ | |||
+ | The conference organisers, who were drawn from the extreme Left, were anxious to exclude their rivals from the neo-Nazi Right, and had announced that they would resist all attempts to exploit the 9/11 story ‘by the purveyors of propaganda, paranoia, racism, mystification, proselytisation or advertising’. This solemn warning against ‘advertising’ did not prevent the speakers from advertising their own ludicrous books, which were selling briskly at the back of the hall. Nor had the heavies on the door managed to stop Gerd Walther, an office holder in the extreme-right NPD (the National Democratic party of Germany) from infiltrating the conference and trying to bend the ear of anyone who would listen about the true state of affairs in Germany, which he regards as an occupied country run by a class of collaborator politicians who are themselves controlled — surprise, surprise — by the Jews and the Americans: ‘But the German people will have its [sic] freedom. On 8 May 1945 the German Wehrmacht capitulated, but the German Reich did not go under. It’s just not capable of acting at the moment, but we’re waiting to restore its capacity to act. We believe the Jewish–American occupying power is heading for defeat. The Jewish power in America will fall.’ | ||
+ | |||
+ | It seemed to me that if one started to take this kind of thing seriously, one would addle one’s mind. Der Spiegel magazine has this week devoted 16 pages to debunking the conspiracy theorists, but even to plough through that feels like a sort of contamination. These people are utterly disreputable, and perhaps we can still afford to ignore them for most of the time. | ||
+ | |||
+ | It would not, however, be wise to ignore the conditions in which such noxious beliefs can flourish. The Germans are becoming more receptive to all forms of anti-Americanism. A year ago 68 per cent of them still regarded a leading role for the Americans in foreign affairs as desirable, with only 27 per cent against: now 50 per cent of them reject such a role for the Americans, with only 45 per cent in favour. A venomous stream of anti-American and anti-Semitic resentment has burst forth in Germany during the Iraq crisis. A recent survey in Die Zeit showed that no fewer than 19 per cent of Germans are prepared to believe that the American government could be behind 9/11. Dr Jeffrey Gedmin, an American foreign policy expert who has often appeared on German television to argue the case for the invasion of Iraq, was amazed by the volume and bitterness of the hate mail he has received. ‘You Jew son of a whore, you are not welcome in this country, you and that nigger hyena Condoleezza Rice,’ was the sort of message sent to him by many of his correspondents. Dr Gedmin happens, incidentally, to be a Roman Catholic. | ||
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+ | It is quite possible to be a severe critic of the policies pursued by George Bush and Ariel Sharon without being either anti-American or anti-Semitic, and many Germans have achieved that feat. It would also be grotesquely unfair to imply that just because someone is anti-American, he or she must be anti-Semitic. A growing majority of Germans are anti-American in some shape or form, but no more than a minority of that majority are anti-Semitic too. Yet in a certain kind of semi-educated person who feels somehow under threat, and who finds the conventional explanations for his predicament unconvincing, the leap from anti-Americanism to anti-Semitism is dangerously easy. | ||
+ | |||
+ | In Germany one finds a spectrum of opinion, ranging from perfectly respectable objections to American policy through to evil and demented ravings. Dr Gedmin, who is director of the Aspen Institute in Berlin, estimates that about 10 per cent of his correspondents have actually thanked him for making the strategic case for what the Americans have done in Iraq — a case which few other people have had the temerity to express on German television. He reckons that a further 60 per cent of correspondents have attacked his views, but have done so in reasonably civil terms. Only about 30 per cent have descended to the rabidly anti-Semitic form of anti-Americanism. | ||
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+ | Another American who works in an office full of educated Germans said, ‘With every American soldier that dies the schadenfreude is immense. Every day people come by my desk and say, "Isn’t it great, Bush is coming crawling to Schröder now. Schröder won’t get an invitation to the ranch at Crawford — George Bush is going to beg him to go there."’ | ||
+ | |||
+ | With every reverse, or seeming reverse, that the Americans suffer in Iraq, the schadenfreude in Germany reaches new heights, or depths. The Germans hope the Americans will fail in Iraq. They expected them to lose the war, and now they expect them to lose the peace. Such views are not, of course, unknown in Britain, but are far more widespread in Germany. They are accompanied by an astonishingly low estimate of the Americans’ abilities, lower even than the BBC sometimes conveys. | ||
+ | |||
+ | Whenever I visit Berlin I try to see my friend Dr Tilman Fichter, a veteran Social Democrat. We usually walk round the gardens of Schloss Charlottenburg, which are looking more and more beautiful, for they are being restored to their 18th-century form. Dr Fichter on this occasion excelled himself. He is full of acute insights into German politics, but considers the American armed forces to be of no value whatever. As he himself put it, ‘Even a British Boy Scout troop is a more military formation than the American army today.’ He believes the Germans would be prepared to serve in Iraq as long as a British general was in charge of the country. | ||
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+ | Blank-faced young women with flat stomachs jogged past us as I struggled to cope with these compliments. The Americans, I remarked, got to Baghdad in an extraordinarily short period of time. But Dr Fichter was unshakeable. He maintained that the American armed forces cannot now be any good, because the old East Coast elite no longer serve in them and they recruit entirely from the ghetto and from Cuba. He lamented the defeat in American politics of the East Coast by the mid-West and the South, and recalled with a shudder a visit he once made to Phoenix, Arizona. | ||
+ | |||
+ | President Bush is dismissed by most Germans as a cowboy and a hick, and there is no desire to admit that many of those around him are able people with long experience of foreign policy who were strong supporters of German reunification in 1990, as was the President’s father. An American journalist of my acquaintance recently had occasion to visit the office of Chancellor Gerhard Schröder, and found the Chancellor’s staff giggling about Mr Bush in front of another American reporter. | ||
+ | |||
+ | Such juvenile, and breathtakingly unprofessional, behaviour dismays what is left of Germany’s old Atlanticist establishment. Ever since the war there has been a strong vein of anti-American feeling in Germany. To have your country defeated, occupied and then defended by a foreign power is humiliating. Conservative Germans deplored the Americanisation of German culture, while the rebellious generation of 1968 regarded the Vietnam war as a crime comparable to Auschwitz, and demonstrated with ostentatious moral fervour in favour of peace and against the nuclear missiles that Nato wanted to station on German soil. But Chancellors Helmut Schmidt and Helmut Kohl stood firm for Nato, and the great debt West Germany owed to its American protectors was never forgotten by West Germany’s leaders. The West German orthodoxy was that the Germans could only ever prove they were worthy once more of the Free World’s trust if they were true to the Atlantic alliance. | ||
+ | |||
+ | Mr Schröder tore up that doctrine, which might indeed be regarded as superfluous once the Cold War was over and Germany was reunited. His record since coming into power in 1998 is appalling — he tinkers helplessly as the economy stagnates, with unemployment over four million and rising — but in the autumn of last year he won a second term by playing the anti-American card. He and Jacques Chirac unleashed and exploited the profound anti-American resentments that have festered ever since the war in Germany and France. By using this rancid anti-Americanism to win re-election, Mr Schröder gave his blessing as Chancellor to it. One of the routed German Atlanticists, an eminent member of what used to be the foreign policy establishment, remarked to me on Monday that Joseph Goebbels, the Nazi propaganda minister, would have been proud to unleash such hatred of America. | ||
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+ | The period of good behaviour by subservient Germans has ended, to be followed by a period of bad behaviour which can only be understood as a kind of belated adolescent rebellion against the long and humiliating tutelage of Washington. The Germans want to be taken seriously. They want to be treated equally, and any hint that they are not equal is more than they can bear. | ||
+ | |||
+ | Friends of Germany, among whom I count myself, must hope that the present outpouring of anti-American resentment will be a brief and purifying phase, from which Germany will emerge as a mature and sovereign nation. But certain difficulties stand in the way of such a happy outcome. The Germans consider the Americans to be a backward people with a primitive economic system in which dog eats dog and the state fails lamentably in its duty to direct, protect and organise the life of the people. Yet for some mysterious reason the Americans appear to be a rich, strong, confident, secure, relaxed and patriotic nation. What is more, Germany will only recover its economic dynamism when its dopey political class, among whom the pursuit of consensus long ago degenerated into listless moral cowardice, introduces reforms which give the German economy some of the flexibility and spontaneity found in America. This is a bitter pill to swallow, and the Germans as yet show no sign of finding the stomach for it. | ||
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+ | Mr Schröder is a gifted and ruthless opportunist, with an acute ear for the mood of his fellow Germans. But the anti-Americanism which he has helped to promote may prove a force that even he cannot control. There will be official attempts at fence-mending: the Germans are already offering some sort of help in Iraq and will try for a time to avoid making as much of a fuss as they might about Iran, North Korea and genetically modified crops. But there is now such deep and bitter suspicion on both sides, in Washington as well as in Berlin, that it is impossible to imagine a true meeting of minds. The German opinion polls show rapidly increasing support for the idea of a European superpower, to act as a check to American ambitions: 70 per cent of Germans now favour that idea, compared with only 48 per cent a year ago. No matter that they are not prepared to spend the money which alone could give substance to that project. The Germans are going the way of the French, intent on a kind of European Gaullism that puts every possible obstacle in Washington’s way. Unable to bear the reality of American power, they have opted instead to live in a world of illusions. | ||
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+ | Andrew Gimson is foreign editor of The Spectator. | ||
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+ | [[Kategorie:veranstaltung]] |
Aktuelle Version vom 31. Oktober 2010, 19:07 Uhr
Datum: 7 September 2003
Ort: Berlin, Tempodrom
Veramstalter: 9/11 Truth Alliance international
Organisator: Ronald Thoden ; Nicholas Levis
Teinehmer: Ekkehard Sieker, Mathias Bröckers, Andreas Hauß, Michael C. Ruppert, Nafeez Ahmed, Daniel Hopsicker, Regine Igel, Eckart Spoo, Sumit Bhattacharyya, Michael Opperskalski, Guido Salvini, Kyle Hence, Dieter Elken
Programmpunkte
15:30 -17 Uhr
Arena:
Neueste Recherche- ergebnisse zum 11. September
Matthias Bröckers(dt.)
Andreas Hauß (dt.)
Staatliche Steuerung des italienischen Terrorismus
Guido Salvini (Untersuchungsrichter aus Mailand)
Regine Igel (ital./dt.)
Seminar 1:
ENGLISH: Unanswered questions, no investigation. Who are the terrorists? Looking at the context and grand strategy.
Nicholas Levis
Daniel Hopsicker
Nafeez Ahmed
Seminar 2
Aspekte des Völkerrechts nach dem 11. September
Dieter Elken (Rechtsanwalt)
17:30 - 19:00
Arena:
ENGLISH: Michael Ruppert on
The Truth and Lies of 9/11; Peak Oil and economic decline; Watergate II
Seminar 1:
Die Rolle der Medien
Eckart Spoo(dt.)
Ekkehard Sieker(dt.)
Seminar 2
Gibt es Al-Qaeda in dieser Form? Der instrumentalisierte Terrorismus
Michael Opperskalski (dt.)
Staatliche Steuerung des italienischen Terrorismus
Guido Salvini (Untersuchungsrichter aus Mailand)
Regine Igel (ital./dt.)
Abendprogramm ab 19:30
- Film: AfterMath - Unanswered Questions from 9/11
- PANEL DISCUSSION GERMAN / ENGLISH (headphones available for simultaneous translations)
- LIVE FEED FROM NEW YORK: Unanswered Questions Coalition
- Questions and debate.
- Demanding the evidence!
Fragenkatalog
Am Vormittag hatten sich die Teilnehmer des Symposiums in einer internen Sitzung auf sieben Fragen geeinigt, die unter anderem den Regierungen, Geheimdiensten und Ermittlungsbehörden in den USA und Deutschland mit der Bitte um Beantwortung übermittelt werden sollen. So wird unter anderem gefragt, welche Erkenntnisse das deutsche Bundeskriminalamt, die CIA und das FBI aus der Überwachung der so genannten Hamburger Terrorzelle vor dem 11. September gewonnen hatten. [1]
- Warum ist die US-Luftabwehr am 11. September 2001 nicht aktiv geworden?
- Welche Erkenntnisse haben die Geheimdienste aus der Überwachung der Hamburger Terrorzelle vor deren Abreise nach den USA gewonnen?
- Warum wurden fünf verschiedene FBI-Ermittlungsvorgänge gegen El-Kaida-Terroristen vor dem 11.9. gestoppt?
- Welches Ergebnis erbrachten die Untersuchungen auffälliger Börsengeschäfte unmittelbar vor den Anschlägen?
- Warum überwies der pakistanische Geheimdienstchef 100 000 Dollar an Mohammed Atta?
- Welche Anschlagswarnungen erhielt das Weiße Haus im Sommer 2001?
- In welche US-Geheimdienstoperation war die Flugschule in Florida verwickelt, als Atta und seine Freunde dort ihre Flugausbildung begannen?
Werbeplakat
Presseberichte
Die Zusammenstellung der Presseberichte stammt von der Webseite: http://www.911truth.org
Berliner Zeitung, 8. September 2003
Streit um die Hintergründe des 11. September [2]
Der Tagesspiegel, 08.09.2003, Berlin
Was geschah wirklich am 11. September?[3]
Berliner Morgenpost, Montag, 08.09.2003
11. September: Mehr Fragen als Antworten[4]
Telepolis/Heise Magazin 08.09.2003
Truth Alliance international - Bei der 9/11 Tagung in Berlin ging es vor allem um Solidarität[5]
junge welt -09.09.2003
Wahrheit unter Verschluß[6] Symposium in Berlin: Experten und Journalisten forderten Aufklärung über 11. September
junge welt, 10 Sept. 2003, Interview
Fragen zum 11. September 2001: Alles nur Verschwörungsparanoia?[7]
jW sprach mit Buchautor Mathias Bröckers
Interview: Jürgen Elsässer
Stuttgarter Zeitung, 09.09.2003
Sieben Fragen und viele simple Antworten[8]
In Berlin haben sich die Verschwörungstheoretiker getroffen
Von Karl-Ludwig Günsche, Berlin
Leipziger Volkszeitung, 8 Sept. 2003
Welterklärung unter der Diskokugel [9]
Von Jürgen Kleindienst
Neues Deutschland, 9 Sept. 2003
Mahler soll draußen bleiben [10]
Vom 11. 9. 2001 lebt eine eigene Buchindustrie. Im Tempodrom gab sie sich seriös
Von Matthias Heine
Heise/Telepolis 10. Sept 2003
Mein Freund, der Chefredakteur[11]
von Ludwig-Sigurt Dankwart
Wall Street Journal Europe,12-14.09.2003?
Einzelnachweise
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/275251.html
- ↑ http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/275251.html
- ↑ http://www.archiv.tagesspiegel.de/archiv/08.09.2003/733761.asp#art
- ↑ http://morgenpost.berlin1.de/inhalt/berlin/story627723.html
- ↑ http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/konf/15584/1.html
- ↑ http://www.jungewelt.de/2003/09-09/010.php
- ↑ http://www.jungewelt.de/2003/09-10/018.php
- ↑ http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/499738
- ↑ http://www.lvz-online.de/lvz-heute/66833.html
- ↑ http://www.google.de/search?q=cache:5RCASo7isDAJ:www.respectabel.de/ aktueller_pressespiegel/aktuell.htm+levis+tempodrom&hl=de&ie=UTF-8
- ↑ http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/mein/15599/1.html
- ↑ http://www2.spectator.co.uk